Rezension 

 "Aurora:Gesplitterte Seele"

 von Christina Krüger

Raija muss miterleben, wie das Dorf ihrer Kindheit in Flammen aufgeht und jeder Mensch, der ihr bis dato etwas bedeutet hat, umkommt. Sie kann mithilfe ihrer Mutter fliehen, doch auch noch Jahre später lässt es ihr keine Ruhe, die Menschen zu bestrafen, die für diese grausame Tat verantwortlich sind. Von Rachedurst gepeinigt zwingt sie ihren Liebsten Elejas zu einem Ritual, um eine Seelenreise ins Ahnenreich zu machen. Allerdings sind sie den Schattenkreaturen in Hjelars Reich nicht gewachsen und so muss Raija einen hohen Preis für ihre Rache bezahlen.

Das Buch beginnt schon sehr atmosphärisch, mit ein paar Hintergrundinformationen zur Welt von „Aurora“. So kann man als Leser*in schon in die Legende der Schneefüchsin Aurora eintauchen oder die Abhandlung des Mönches Marius Skandius über das primitive Leben der Skani lesen und mehr über die Seelenwächter und Trolltrommeln erfahren oder einen Blick auf die Karte der Welt werfen, um einen Überblick über den Handlungsort der Geschichte zu haben. Zwar konnte ich am Anfang noch nicht viel mit diesen Informationen anfangen, da ich erstmal in die Geschichte eintauchen wollte, aber während der Handlung habe ich immer mal wieder nach vorne geblättert, um etwas nachzulesen.

Ich fand die Geschichte der Skani sehr interessant, da ihr reales Vorbild die Sámi sind - eine nordische Urbevölkerung. Dadurch wechseln sich Fiktion und reale Vorkommnisse miteinander ab und bieten einen interessanten Einblick in ein Volk, über das ich bis jetzt viel zu wenig gehört habe. Scheinbar leben heute noch in Norwegen, Schweden, Finnland und Russland ca. 50.000 – 80.000 Sámi.

Darüber hinaus bietet die Geschichte mit Raija, die nach Rache dürstet und bis zum Äußersten geht, um endlich die Mörder ihrer Familie zu bestrafen, klassische Romantasy-Elemente mit einer „Enemy-to-Lovers“ Wandlung. Denn um ihren Liebsten aus der Seelenwelt der Ahnen zu befreien, muss sie den Schneefuchs Aurora finden, der ihr einen Wunsch erfüllen kann. Da sie in Ungnade gefallen ist, da ihr Liebster auch noch der Kronprinz des Dorfes war, will ihr niemand helfen und nur der Sohn des Mörders ihrer Familie steht ihr noch zur Seite, um den Fuchs zu finden, wenn auch aus ganz eigenen Gründen. So müssen sich die beiden über kurz oder lang aneinander gewöhnen.

Ich fand diese Grundkonstellation interessant, denn dadurch lernt Raija auch, was Vergebung bedeutet und dass Rache vielleicht nicht der beste Weg ist, um das Erbe ihrer Familie zu retten. Aus diesem Grund kann ich jedem dieses Buch empfehlen, der eine Enemy-to-Lovers Geschichte mit historischem Hintergrund sucht.

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