Chancen sind wie Sonnenaufgänge. Wer zu lange wartet, verpasst sie.

 Rezension 

"Honigkuchen" 

von Haruki Murakami 

 

Junpei lernt bei einer Orientierungsveranstaltung an der Universität seine beiden besten Freunde kennen: Takatsuki und Sayako. Im Laufe ihres Studiums entwickelt Junpei immer größere Gefühle für Sayako, doch er traut sich nicht Sayako die Wahrheit zu sagen aus Angst die Freundschaft zwischen ihnen zu gefährden. Als er einen Sommer zu seiner Familie fährt, passiert, was passieren muss und Sayako und Takatsuki kommen zusammen. Was soll man tun, wenn man die große Liebe seines Lebens an den besten Freund verliert?

Dieses Buch habe ich auf der FBM 2023 entdeckt und das Cover mit dem Bären hat mich direkt angesprochen. Ich hatte zuvor noch kein Buch von Haruki Murakami gelesen, aber habe schon viel von anderen über seine Bücher gehört. Meist haben sie ihn als sehr poetisch bezeichnet, sodass ich mir auch mal ein eigenes Bild von einem seiner Werke machen wollte.

Es handelt sich bei „Honigkuchen“ um eine Kurzgeschichte, die im Grunde von verpassten Chancen handelt. Denn Junpei schafft es nicht Sayako seine Gefühle zu gestehen und muss deswegen damit leben, dass sie mit seinem besten Freund zusammenkommt. Da er beide sehr schätzt und sich nicht traut etwas zu sagen, hält er die Freundschaft zu beiden aufrecht. Doch tief im Inneren bereut er es, dass er nie etwas gesagt hat, denn er schafft es auch nach all die Jahre nicht eine Beziehung zu einer anderen Frau aufzubauen. Immer wieder spukt Sayako in seinem Kopf herum.

Allerdings macht die Geschichte auch Mut nicht aufzugeben, denn auch wenn Sayako einen anderen Mann geheiratet hat und mit ihm scheinbar glücklich ist, so sind manche Beziehungen nicht für die Ewigkeit bestimmt. Als Freund schafft es Junpei Sayako durch eine schwierige Zeit zu bringen und am Ende fragt sich, ob manche Dinge, die eintreffen, nicht genau so hatten passieren müssen.

Darüber hinaus beinhaltet das Buch wunderschöne Illustrationen von Kat Menschik, die die Atmosphäre sehr gut einfangen und am Ende sogar ein wenig Hoffnung geben.

Ich fand meinen ersten Ausflug in das Universum von Haruki Murakami sehr aufschlussreich und habe mich gerne von dem besonderen Schreibstil treiben lassen. Mir hat besonders gefallen, dass mich das Werk zum Nachdenken angeregt hat: Was würde ich in dieser Situation machen? Würde ich den Kontakt zu beiden abbrechen, da ich es nicht ertragen könnte? Auf jeden Fall finde ich es sehr beeindruckend, dass Junpei über all die Jahre an ihrer Seite geblieben ist, ob aus Selbstgeiselung oder Mut sei mal dahingestellt.

Ich kann jedem dieses Buch empfehlen, der eine Geschichte sucht, die von verpassten Chancen handelt und wie man den Mut aufbringt nicht aufzugeben. 

 

Vielen lieben Dank an den Dumont Verlag für das Rezensionsexemplar! 💗

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