Mit der Zeit wird die Zeit immer wichtiger.

 Rezension 

"Die verlorene Zukunft von Pepperharrow" 

von Natasha Pulley 

Mittlerweile sind schon fünf Jahre vergangen, seit sich Thaniel Steepleton und Keita Mori in London getroffen haben. Nun zieht es die beiden nach Japan, denn Thaniel geht es gesundheitlich immer schlechter in London und für Mori wird es Zeit sich endlich seiner Vergangenheit zu stellen. Wenn auch manche Dinge besser unter Verschluss geblieben wären.

Nachdem es im ersten Band eher um die Probleme des einfachen Angestellten Thaniel Steepleton ging, dreht sich im zweiten Band alles um die Vergangenheit des Uhrmachers Keita Mori. Ich fand es interessant nun mehr von Keita Mori zu erfahren, denn im ersten Band blieb er immer etwas distanziert und verschwiegen, sodass ich nicht genau wusste, was ich von ihm halten sollte.

Der zweite Band bietet jetzt eine gute Gelegenheit, Keita Mori besser kennenzulernen oder anders gesagt, eine Gelegenheit, die Beweggründe, die sich hinter Keita Moris Handeln befinden, besser zu verstehen. Denn dadurch, dass er ein Hellseher ist und den Verlauf der Zeit erkennen kann, entzog sich mir meistens die Logik seines Handelns. Jedoch ab dem Zeitpunkt, in dem Mori und Steepleton in Tokio ankommen, taucht man ein in die Welt von Mori und lernt sein damaliges Leben kennen.

Dadurch lernt man auch Takiko kennen, Moris Frau. Sehr zum Leidwesen von Thaniel, der fassungslos ist, als er erfährt, dass Mori eine Frau hat. Durch Takiko reist man 10 Jahre in die Vergangenheit und wird Zeuge davon, wie sich so langsam der Nationalismus in Tokio einnistet. Als Betreiberin des Shintomi Theaters erhält sie immer öfters Kenntnis von mysteriösen Vorkommnissen und muss sich als Frau einen Platz sichern, um nicht irgendwann ausgetauscht zu werden. Ich fand es sehr spannend in diese Zeit zurückversetzt zu werden und selbst zu erfahren, wie es damals in Tokio war.

Demgegenüber muss Thaniel in der Jetzt-Zeit seine Zeit damit verbringen in einem Geisterhaus zu überleben. Diese Kapitel sind schön schauerlich inszeniert und man hat quasi das Bild vor sich, wie sich Thaniel durch dieses Geisterhaus bewegt und den mysteriösen Phänomen versucht auf die Spur zu kommen. Zumindest bietet es Thaniel eine Ablenkung von dem Umstand, dass Keita Mori eine Frau hat.

Zum Schluss wird es noch einmal schön magisch, sodass ich sagen kann, dass ich auch diesen zweiten Band von Natasha Pulley sehr genossen habe. Ich kann jedem dieses Buch empfehlen, der den ersten Band gelesen hat und wissen möchte, wie sich die Beziehung von Thaniel Steepleton und Keita Mori weiterentwickeln wird.  

 

Vielen lieben Dank an HobbitPresse für das Rezensionsexemplar! 💗

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