Die Frage ist nicht, wer ich bin, sondern wo ich bin.

 Rezension 

"Gesichter der Furcht" 

von CreepyPastaPunch 

Urbane Legenden, dunkle Mysterien, die am digitalen Lagerfeuer erzählt werden und somit Grusel und Gänsehaut in der virtuellen Welt verbreiten – die Rede ist von Creepypastas. Ein Phänomen, das schon seit Jahren Millionen von Menschen begeistert und nun auch seinen Weg in die Buchwelt gefunden hat. Egal ob das Phänomen „der Schlafparalyse“ auftaucht, ein Passagier plötzlich im Flugzeug verschwindet oder ein Anruf jemanden mitten in der Nacht aus dem Schlaf schreckt – Willkommen in der Welt der Creepypastas!

Schon im Jahre 2001 gab es die erste Creepypasta „Ted the Caver“, die die Online-Community in Angst und Schrecken versetzte. Am bekanntesten dürfte wohl „der Slenderman“ sein, der seinen Weg auch in das ein oder andere Computerspiel gefunden hat und sogar verfilmt wurde. Generell versteht man unter Creepypasta eine erfundene Grusel- oder Horrorgeschichte, die im Internet verbreitet wird. Creepypasta setzt sich aus der Kombination von creepy („gruselig“) und Copy and paste zusammen, da die Geschichten durch Kopieren im Internet weitergegeben werden.

Auch ich habe mich vor einer Weile mit dem Phänomen „Creepypasta“ beschäftigt im Zuge einer Seminararbeit, die ich für mein Studium anfertigen musste. In dieser Arbeit hatte ich mich mit dem Zusammenhang zwischen CreepyPastas und Verschwörungstheorien beschäftigt, da sie ähnliche Erzählmuster aufweisen. Dadurch hatte ich auch die ein oder andere Creepypasta des Slendermans gelesen und bin immer mehr in das Grusel-Universum eingetaucht.

Aus diesem Grund kann ich es nur begrüßen, dass dieses Universum nun einen Weg in die Buchwelt gefunden hat, denn wenn man Gruselgeschichten mag, ist man hier genau an der richtigen Adresse. Bei „Gesichter der Furcht“ handelt es sich um eine Kurzgeschichtensammlung, die verschiedene Geschichten des YouTubers „CreepyPastaPunch“ enthält mit Illustrationen des Manga-Zeichners Dominik Jell. Zwar finde ich Kurzgeschichtensammlungen meistens problematisch, da die Qualität der einzelnen Geschichte immer etwas schwankt, allerdings fand ich hier ein paar sehr unterhaltsame Geschichte.

Am besten hatten mir „die Schlafparalyse“, „Online-Dating“, „Heimweg“, „Feuerwache“, „der späte Anruf“ und „das Rattenexperiment“ gefallen, da sie einen spannenden Twist enthalten. Darüber hinaus wurde sich auch bei einigen Geschichte Inspiration aus der Computerspiele-Welt genommen, denn „die Feuerwache“ erinnert mich sehr an das Computerspiel „Fire Watch“, in dem man auch dauernd unter Anspannung steht, weil man nicht weiß, was als nächstes passieren wird.

Alles in allem konnte mich das Buch gut unterhalten und ich kann jedem dieses Buch empfehlen, der gerne Gruselgeschichten mit spannendem Twist liest. 

 

Vielen lieben Dank an Bastei Lübbe für das Rezensionsexemplar! 💗

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