Starke Frauen werden nicht einfach geboren. Sie entwickeln sich aus den Stürmen, die sie überstanden haben.

 Rezension 

"Cast in Firelight - Magie der Farben"

 von Dana Swift


Seit ihrer Kindheit ist Adraa, die Thronerbin des Landes Belwar, mit dem Thronerben des Nachbarlandes Naupure verlobt. Da sie sich seit ihrer Kindheit aber nicht mehr gesehen haben und sie sich nur ab und an Briefe aus der Ferne schreiben, gerät dieser Umstand für Adraa fast schon in Vergessenheit. Als Jatin allerdings wieder nach seinem Studium an der Akademie an den Königshof zurückkehrt, ist Adraa alles andere als begeistert. Denn sie hat gänzlich andere Sorgen, z.B. den Königsthron vor Kriminellen zu beschützen, die nach der Macht greifen wollen.

Während dem Lesen hatte ich direkt „Aladdin-Vibes“, denn „Cast in Firelight“ könnte auch ein Märchen aus 1001 Nacht sein, auch wenn die kulturellen Wurzeln eher in der indischen Kultur zu verorten sind. Dennoch hat das Buch eine solch packende Atmosphäre, dass ich mich gerne in das ferne Königreich Belwar begebe und förmlich spüren kann, wie diese Welt zum Leben erweckt wird.

Zudem freut es mich, dass anders als in den orientalischen Erzählungen von 1001 Nacht in diesem Buch eine starke Frau die Hauptrolle spielt. Adraa muss sich als nur einseitig Berührte über die Jahre hinweg viel Kritik anhören, denn im Land Belwar ist das alles andere als normal. Jeder Mensch, der Magie wirken kann, wird auf beiden Seiten mit Tätowierungen von einer Gottheit berührt, doch wenn man nur auf einer Seite diese Tätowierungen hat, wird gesagt, dass die Gottheiten sich auch nicht einig sind, wer sie berühren soll. Ich fand das Konzept dieses Magiesystems ziemlich interessant, denn es beinhaltet auch, dass die Wirkung von Magie und den Glauben an die Götter Hand in Hand gehen.

Allerdings spricht Adraa dadurch nur mit sehr wenigen über ihre einseitige Tätowierung und strengt sich nochmal mehr an, um mit Jatin mithalten zu können, denn er ist so perfekt, dass er seine Magie auch weiter an der Akademie trainieren kann. Adraa bleibt dieser Weg versperrt aufgrund ihrer Andersartigkeit. Es entbrennt in den Jahren, in denen Jatin an der Akademie arbeitet, ein regelrechter Konkurrenzkampf zwischen den beiden, und sie informieren sich seit ihrer Kindheit ständig gegenseitig darüber, wenn der andere wieder eine besondere Leistung erbracht hat. Ich fand den Konkurrenzkampf zwischen den beiden irgendwie niedlich, denn obwohl sie behaupten, dass sie sich nicht leiden können, denken sie ständig aneinander.

Auch als Jatin in den Palast zurückkehrt und Bekanntschaft mit Adraa macht, ohne zu wissen, dass sie es ist, weil Adraa sich hinter einem Pseudonym versteckt, denken sie ständig daran, ob es ok ist, so kurz vor der Hochzeit noch mit einer Person des anderen Geschlechts näher Kontakt zu haben. Dadurch merkt man auch, dass sie auf jeden Fall mehr füreinander empfinden, als es normale Konkurrenten tun würden.

Jedoch hat mich dieses Versteckspiel zwischen Adraa und Jatin gerade ab der Hälfte des Buchs etwas verrückt gemacht, da sie beide denken, dass der jeweils andere jemand anders ist. Adraa denkt, dass Jatin der Leibwächter des Thronerben ist und Jatin denkt, dass Adraa die Dienerin seiner Verlobten ist aufgrund einer merkwürdigen Begegnung am Anfang. Dadurch können sie zwar Zeit miteinander verbringen und herausfinden, wer die Macht über Belwar an sich reißen will, allerdings macht es einen verrückt, wenn sie ständig nicht blicken, dass sie eigentlich genau die Person, für die sie bestimmt sind, vor sich haben. Zum Glück klärt sich dieses Verwirrspiel, aber noch im ersten Band, sodass ich mich ganz entspannt auf den zweiten Band freuen kann.

Alles in allem hat mir das Buch sehr gut gefallen und ich kann jedem das Buch empfehlen, der eine magische Geschichte über das Verhältnis zweier Thronerben zueinander lesen möchte und wie sie sich zusammenraufen, um das Land vor einer üblen Bedrohung zu beschützen.

 

Vielen lieben Dank an die Bloggerjury von Bastei Lübbe für das Rezensionsexemplar! 💗

Kommentare