DU warst unsere Hoffnung. DU warst Weiße Sonne.

 Rezension 

"Utopia: Weiße Sonne" (Band 1)

von Kerstin Imrek 

 

Ohne Erinnerung erwacht Damian Lamark im Hinterzimmer einer verfallenen Tankstelle. Aber ist Damian wirklich sein richtiger Name? Zumindest behauptet Bonny, die Anführerin der Rebellen, dass er so heißen würde und die Hoffnung des Widerstandes war, als sie ihn so schutzlos vorfindet. Doch leider kommt ihm nichts davon bekannt vor, allerdings bleibt ihm auch nicht viel Zeit darüber nachzudenken, denn schon kurz darauf erschüttert ein Angriff der Organisation GLOBAL SAVE den Rebellenrat und Damian muss sich entscheiden auf welcher Seiter er stehen möchte.

Es ist schon eine Weile her, seit ich das Buch gelesen habe, doch trotzdem sind mir einige Vorkommnisse immer noch so präsent, als ob ich das Buch erst gestern gelesen hätte. Zum einen hat das damit zu tun, dass das Erzählelement „Gedächtnisverlust“ zwar schon etwas ausgelutscht ist, aber dennoch hat es Kerstin Imrek geschafft der Geschichte einen neuen Twist zu geben, indem das Schicksal von zwei Personen mit Gedächtnisverlust gekoppelt werden, ohne zu viel zu verraten.

Dadurch erhält auch die Geschichte ab der Hälfte eine neue Wendung, die ich so habe, nicht kommen sehen. Zwar sieht man schon früh erste Anzeichen, dass etwas mit Damian nicht stimmt, aber erst die Auflösung lässt einen die vorherigen Kapitel noch einmal hinterfragen. Aus diesem Grund eignet sich die Geschichte auch ein zweites Mal zu lesen, mit mehr Vorwissen als davor.

Darüber hinaus spielt die Geschichte in einem dystopischen Setting im Jahre 2165, in dem eine Organisation die Weltherrschaft nach dem dritten Weltkrieg übernommen hat und eine Widerstandsgruppe nun gegen dieses Kontroll-Regime vorgeht. Zwar entwickelt sich dadurch ein „Gut gegen Böse“-Setting, allerdings verschwimmen die Grenzen im Laufe der Handlung immer weiter.

Während die Widerstandsgruppe „Weiße Sonne“ zunächst, wie „die Guten“ anmutet und Damian versucht Freunde in der Gruppe zu finden, merkt man immer mehr, dass einige Mitglieder der Widerstandsgruppe nicht die Freiheit der Menschheit im Sinn haben, sondern eher eigene egoistische Gründe. Dadurch waren mir nicht viele Charaktere wirklich sympathisch, da ich nicht einschätzen konnte, wie sie sich entwickeln werden.

Alles in allem hat das Buch mich aber gut unterhalten und ich kann jedem dieses Buch empfehlen, der eine dystopische Geschichte mit einem Plot-Twist lesen möchte, der verursacht, dass man die Geschichte plötzlich in einem völlig anderen Licht sieht.

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