Viele Leute glauben, dass sie denken, wenn sie lediglich ihre Vorurteile neu sortieren.

 Rezension 

"Hunting Souls (Band 1): Unsere verräterischen Seelen" 

von Tina Köpke 

Katrina ist eigentlich eine gewöhnliche Heranwachsende. Jeden Morgen klingelt ihr Wecker, damit sie pünktlich zur Schule kommt und wird dabei meist von ihren lieben Geschwistern aufgehalten, die ihr Streiche spielen. Also alles ganz gewöhnlich, wäre da nicht die Tatsache, dass Katrina tot ist. Sie selbst hat damit weniger Probleme als erwartet. Doch als im Nachbarhaus eine Familie einzieht, die Jagd auf Übernatürliche macht, muss Katrina versuchen, nicht aufzufallen. Allerdings hat das Schicksal oder besser gesagt der Tod schon andere Pläne mit ihr…

In letzter Zeit hatte ich schon viele Bücher über Vampire gelesen, sodass ich es auch mal spannend fand, etwas über eine andere Art Untote, in diesem Fall einen Zombie, zu lesen. Zudem ist Katrina kein typischer hirnloser Zombie, dessen Existenz nur die Jagd nach Gehirnen ausmacht, sondern sie ist im Vollbesitz ihrer geistigen Fähigkeiten, wie sie es auch schon als Mensch war. Dadurch muss man sich immer wieder aktiv ins Gedächtnis rufen, dass es sich bei Katrina um einen Zombie handelt.

Ich mochte ihre Art und wie sie die Welt für die Leser*innen beschreibt sehr gerne, denn sie ist herrlich sarkastisch, wenn sie sich z.B. darüber aufregt, dass sie nach ihrem Tod immer noch in die Schule gehen muss, um einen Abschluss zu machen, der ihr eigentlich nichts mehr bringt. Ebenso mochte ich sie auch in der Kombination mit dem Nachbarsjungen Tate, der ihr totes Herz förmlich wieder zum Schlagen bringt. Anfangs kann sie ihn noch nicht wirklich leiden, aber nach und nach raufen sie sich zusammen, da sie auch eine gemeinsame Mission verfolgen.

Allerdings tritt diese Mission an manchen Stellen in den Hintergrund, was mich persönlich etwas aus dem Lesefluss gerissen hat, weil ich doch unbedingt wissen wollte, was es mit dem rasanten Anstieg der Untoten in Olympia auf sich hat. Dass es in diesem Band zum größten Teil eher um die Charakterentwicklung/Annäherung der Charaktere geht, ist nichts Schlechtes, aber ich hatte eben eine andere Erwartung an die Handlung. Dadurch hatte ich mich stellenweise wie der Tod gefühlt, der immer mal wieder Katrina an ihre bevorstehende Mission erinnert und zum Schluss auch etwas ungeduldig wirkt.

Zum Glück wird es auch noch einen zweiten Band geben, der hoffentlich etwas mehr Klarheit in die Mission von Katrina und Tate bringt. Alles in allem hat mir dieses Buch gut gefallen, wenn ich auch etwas mehr Spannung erwartet habe. Das Ende deutet zumindest darauf hin, dass es sehr spannend werden könnte. Aus diesem Grund kann ich jedem dieses Buch empfehlen, der eine Slow-Burn-Romance zwischen einer Untoten und einem Jäger sucht, die zusammen versuchen, die Übernatürlichen davon abzuhalten, Angst und Schrecken in Olympia zu verbreiten.  

 Vielen lieben Dank an den Coppenrath Verlag für das Rezensionsexemplar! 💗



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