Manche Rätsel löst man besser mit dem Herzen als mit dem Verstand.

 Rezension 

"Glückstöchter - Einfach lieben" (Band 2)

von Stephanie Schuster 

Obwohl sich Anna die Situation anders gewünscht hätte, erreicht sie nach einem beschwerlichen Anstieg die Tonkaalm ihrer Familie. Umgeben von grünen Weiden und wild wachsenden Pflanzen beginnt ihr Leben frei und unabhängig von anderen. Dieses Ziel verfolgt auch Eva mit ihrer „grünen WG“. Beide Frauen sind über sechs Jahrzehnte miteinander und mit der Natur verbunden. Doch werden sie auch letztendlich zusammenfinden?

Schon der erste Band der „Glückstöchter“ hat mir damals sehr gut gefallen. Zwar kann ich weniger mit dem Leben von Eva in einer offenen Kommune anfangen, da es einfach zu weit von meiner Lebensrealität entfernt ist, dafür finde ich das Leben von Anna als Selbstversorgerin viel spannender.

Allerdings ist es auch das „schwierigere“ Leben, denn Anna muss mit großen Verlusten und Entbehrungen im Laufe ihres Lebens klarkommen, sodass mir ihre Geschichte an manchen Stellen das Herz schwergemacht hat. Denn auch wenn sie sich fernab der Zivilisation ein Leben aufgebaut hat, so wird sie doch noch von den Ereignissen in der damaligen Gesellschaft beeinflusst, denn der Erste Weltkrieg macht auch nicht vor der Tonkaalm Halt.

Da hat es Eva schon etwas einfacher, denn sie muss sich nur mit der Neueröffnung eines Bioladens herumschlagen, ihre Wurzeln nach und nach aufdecken und sich mit einer Risikoschwangerschaft anfreunden. Wobei beide Frauen in unterschiedlichen Jahrzehnten ihre Sorgen und Nöte haben und versuchen, das Beste aus ihrem Leben zu machen.

In diesem Buch ist das verbindende Element der beiden Frauen neben der Liebe zur Natur eine Schwangerschaft. Zwar war sich Eva am Ende von Band 1 noch nicht ganz sicher, ob sie überhaupt schwanger sein will, aber je mehr Zeit vergeht, kann sie sich immer mehr mit der Mutterrolle anfreunden. Auch Anna ist bald guter Hoffnung, auch wenn sie weniger Möglichkeiten hat, sich zu schonen oder einen Arzt zu besuchen, um sich zu versichern, dass es dem Baby gut geht. Doch beide Frauen meistern ihr Leben in der jeweiligen Zeit und das Ende ist wirklich rührend.

Ich hätte auf jeden Fall noch einen weiteren Band der „Glückstöchter“ gelesen und kann jedem dieses Buch empfehlen, der die Geschichte von zwei Frauen erleben möchte, die die Liebe zur Natur eint und ihr jeweiliges Leben im Einklang mit der Natur meistern. 

 

Vielen lieben Dank an den S.Fischer Verlag für das Rezensionsexemplar! 💗

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