Die Reise der Auserwählten muss weitergehen..!

 Rezension 

"Der träumende Krieger – Die Legende vom Tränenvogel 2"

 von Young-do Lee

Den drei Kriegern, die unterschiedlicher nicht sein könnten, ist unter der Führung des Menschen Kaygon Draka etwas gelungen, das unmöglich erschien: Sie haben Ryun Pey aus dem Reich der Nagas eskortiert und müssen ihn nun in den Großtempel der Hainsha bringen. Denn Ryun Pey soll der Schlüssel zu einer uralten Prophezeiung sein. Allerdings stellt sich das schwieriger heraus als gedacht, da ihnen Ryuns Schwester Samo Pey dicht auf den Fersen ist, um ihren Bruder zu töten.

Nach den Ereignissen aus dem letzten Band, die mit einem Cliffhanger geendet sind, brauchte ich erstmal Zeit, um mich wieder an das langsamere Tempo in der Erzählung zu gewöhnen. Denn Tausende Duokxinis, die mit einem Angriff die Stadt bedrohen, erschien mir im letzten Band noch ein drängendes Problem zu sein, das dann in diesem Band fast kaum mehr eine Rolle gespielt hat bzw. eher zu einem Dauerzustand wird.

Allerdings geht die Suche nach der uralten Prophezeiung weiter. Als sie den Großtempel der Hainsha erreichen, wird Ryun gebeten, Kontakt mit seiner Göttin aufzunehmen, um herauszufinden, wie die Priester vorgehen sollen. Jedoch gibt es hier schon ein Problem, denn Ryun hat sein Herz noch und hat demnach auch noch nie Kontakt zu seiner Göttin hergestellt. Ich fand diesen Konflikt sehr gut in die Handlung eingebettet, denn dadurch ist Ryun nicht nur der Auserwählte der Prophezeiung, sondern steht auch sinnbildlich für alle Helden, die vom Schicksal auserkoren werden, die Welt zu retten, aber keine Ahnung haben, wie sie das anstellen sollen. Dadurch habe ich mich auch ein kleines Bisschen mit Ryun verbunden gefühlt, da sein Verhalten menschlich wirkt, und habe deswegen auch mit ihm mitgefiebert, dass er es doch noch irgendwie schafft.

Auch das Verhältnis zu seiner Schwester spielt in diesem Band eine wichtige Rolle, denn ganz so schwarz und weiß ist das Verhältnis zwischen den beiden dann doch nicht. Zwar möchte Samu Pey ihren Bruder töten, aber es spielen noch ganz andere Faktoren eine Rolle, die die Gesellschaft der Naga als Ganzes betrifft.

Deswegen fand ich auch diesen Band zum Ende hin wieder richtig spannend und kann jedem dieses Buch empfehlen, der wissen möchte, warum gerade ein Naga für die uralte Prophezeiung ausgesucht wurde.

 

Vielen lieben Dank an das Bloggerportal von Penguin Randomhouse für das Rezensionsexemplar! 💗

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