Einige gehen im Feuer verloren, andere werden daraus aufgebaut.
Rezension
"Der Blutrote Phönix" (Band 2)
von Amber Chen
Nach den Geschehnissen in der Ingenieursgilde sind mittlerweile 2 Jahre vergangen und Ying lebt zurückgezogen auf der Insel Larut, um sich dort ihren Erfindungen zu widmen. Obwohl sie Ye-yang nie ganz vergessen konnte, hat sie sich mit ihrem Kindheitsfreund Feng-kai verlobt. Zu sehr schmerzt sie der Gedanke, dass Ye-yang ihre Schwester Nian heiraten wird. Doch als das Reich von Piraten bedroht wird, ist die Erfindung von Ying die einzige Möglichkeit, dieser Bedrohung etwas entgegenzusetzen, und so muss sie nach Fei zurückkehren.
Ich konnte mich noch sehr gut an das Ende von Band 1 erinnern, weil ich es furchtbar fand, dass Ye-yang mit Yings Schwester verlobt wurde und weder er noch Ying etwas dagegen unternehmen. Umso mehr hoffte ich, dass es im zweiten Band eine Lösung für dieses Problem geben wird.
Zwar möchte ich nicht darauf eingehen, ob Ye-yang und Nian auch wirklich heiraten, weil das zu viel spoilern würde, dafür möchte ich eher darüber reden, wie positiv sich Nian im Verlauf der Geschichte entwickelt. Denn während sie im ersten Band noch relativ blass bleibt, bekommt sie im zweiten Band eine größere Rolle. Während jeder seinen eigenen Problemen hinterherhängt, macht sich Nian Sorgen um das Reich und versucht, auch auf der politischen Seite auf die Akteure einzuwirken. Dabei bekommt sie Unterstützung von Ye-yang, der sie in seine Pläne einweiht und versteht, zu was Nian fähig ist. Ich fand diese Entwicklung toll, da mir Nian auch so um einiges sympathischer wurde, aber trotzdem konnte ich die Verbindung von Ye-yang und Nian nie gutheißen.
Darüber hinaus lernt man mit den Piraten eine neue Fraktion in der Welt von „Jade und Drachen“ kennen, die ich sehr gerne mochte. Zwar gibt es auch unter den Piraten einige unsympathische Zeitgenossen, aber zumindest die Geschichte des Piratenschiffs „Blutroter Phönix“ fand ich spannend. Denn die Besatzung besteht nur aus Frauen, die auf den Weltmeeren Schiffbruch erlitten haben und nirgendwo sonst hinkonnten. Obwohl die Kapitänin Li-na furchterregend aussieht und kurzen Prozess mit Eindringlingen macht, hat sie doch ihr Herz am rechten Fleck, da sie diese Frauen aufgenommen hat. Im Laufe der Geschichte ist Ying auch an Bord dieses Schiffs und lernt die Crew und ihre Ziele kennen. Dabei habe ich irgendwie gehofft, dass Ying sich dieser Besatzung später anschließen wird. Aber auf Ying wartet ein gänzlich anderes Schicksal, ohne zu viel zu spoilern.
Alles in allem ist es ein schöner Abschluss dieser Reihe und ich kann jedem das Buch empfehlen, der wissen will, wie es Ying nach den Ereignissen in der Ingenieursgilde ergangen ist und mit welcher Erfindung sie dieses Mal das Königreich vor einer erneuten Bedrohung rettet.
Vielen lieben Dank an CrossCult für das Rezensionsexemplar! 💖
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