Die Unwissenheit, ist oft schlimmer als die Wahrheit.

 Rezension 

"Die Unbeugsamen" von Anera Adams

 

Katharina lebt mit ihrer kranken Mutter im Elendsviertel der Stadt. Auch ohne die Krankheit ihrer Mutter, die in der Heilung sehr kostspielig ist, kämen die beiden kaum über die Runden. Zwar gehörten sie einmal zur bessergestellten Gesellschaftsschicht, aber nach dem Tod von Katharinas Vaters haben sie alle Besitztümer einschließlich ihrer Stellung endgültig verloren. Als es Katharinas Mutter immer schlechter geht, sieht Katharina nur eine Lösung: Sie muss das Schmuckkästchen ihrer Großmutter aus dem bestbewachten Gebäude der Stadt stehlen, um die Arztkosten ihrer Mutter bezahlen zu können.

Schon bevor ich mit dem Lesen des Buches begonnen habe, war ich positiv von der Aufmachung des Buches überrascht. Auf fast jeder Seite befinden sich schöne Illustrationen, die ergänzend zur Handlung in die Geschichte eingebettet worden sind. Mir hat diese Detailverliebtheit sehr gut gefallen, denn die Illustrationen sehen einfach nur toll aus.

Damit ist mir auch der Einstieg in die Welt der Unbeugsamen leichtgefallen, wenn die Geschichte auch zunächst sehr traurig beginnt. Erst verliert Katharina ihren Vater an die Unbeugsamen, ein wildes Volk, das außerhalb der Stadt lebt, und kurz darauf wird auch ihre Mutter sehr krank und bräuchte dringend Medizin, die sich Katharina einfach nicht leisten kann. Obwohl ihr Vater Unteroffizier im Orden war und damit eine angesehene Stellung in der Gesellschaft innehatte, hilft der Orden Katharina und ihrer Mutter überhaupt nicht. Dabei hätten sie wohl die notwendigen Mittel, allerdings fließt alles in die Jagd nach den Unbeugsamen. Demnach entwickelt sich auch ein gewisser Hass auf die Unbeugsamen in Katharina.

Dies bleibt aber nicht immer so und genau an diesem Punkt wird die Sache spannend, denn man lernt im Laufe der Handlung das Volk der Unbeugsamen kennen. Wieder einmal stellt sich heraus, dass man sich zuerst eine eigene Meinung bilden sollte, bevor man glaubt, was andere erzählen. Katharina hat am Anfang noch Schwierigkeiten, sich diesen Wahrheiten zu stellen, aber spätestens als sie Will kennenlernt, sieht sie vieles anders. Ich fand das Volk der Unbeugsamen sehr interessant, da sie mich von ihren Bräuchen und ihrer Kultur her sehr an indigene Völker erinnert haben. Die Unbeugsamen sind sehr naturverbunden und beten mit Ritualen ihre Götter an, aber haben auch eine eigene Sprache und eine gewisse Art von Magie.

Zwar wirkt Katharina oftmals sehr naiv und unbedarft, aber man darf auch nicht vergessen, dass sie ihr Leben lang hinter hohen Stadtmauern behütet aufgewachsen war und die Welt „draußen“ einfach nicht kennt, von daher passt ihr Charakter sehr gut zur Geschichte, wenn ich mich auch schwergetan habe, mich mit ihr zu identifizieren.

Nichtsdestotrotz kann ich dieses Buch jedem empfehlen, der eine Fantasy-Geschichte sucht mit einer Brise Romantik und dabei noch ein interessantes Volk kennenlernen möchte 😊

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