Erst wenn du den Kampf mit dir selbst aufnimmst, kannst du alles schaffen und frei sein

 Rezension 

"Tebori" (Band 1) von José Manuel Robledo

 

Der rebellische Yoshi ist Mitglied in einer Motorradgang und riskiert jeden Tag aufs Neue sein Leben für den Traum nach Unabhängigkeit. Als er bei einer Verfolgungsjagd fast ums Leben kommt, sieht sein Großvater diesem Wahnsinn nicht länger tatenlos zu, sondern bringt ihn zu Seijun, einem hoch angesehenen Tätowierer. Dort soll Yoshi dieses Kunsthandwerk lernen, um etwas Sinnvolles mit seinem Leben anzufangen. Doch schon bald stellt sich heraus, dass der alte Seijun nicht nur normale Menschen tätowiert, sondern zu seinen Stammkunden die Yakuza zählen.

Ich war im Vorfeld sehr begeistert von der Grundidee, die Geschichte eines jungen Mannes zu lesen, der in die Kunst des Tätowierens eingeführt wird, und wurde auch nicht enttäuscht. Am Anfang noch alles andere als begeistert, macht Yoshi sich im Laufe der Zeit einen Namen und wird aus diesem Grund auch von seinem Meister Seijun ins Vertrauen gezogen, dass er Mitglieder der Yakuza tätowiert. Ab diesem Punkt wird die ganze Sache zusätzlich spannend, denn Yakuza erhalten nicht nur irgendein Tattoo, sondern jede ihrer Tätowierungen hat eine spezifische Bedeutung im Zusammenhang mit den Morden, die sie begangen haben.

Damit ist es die Aufgabe von Yoshi herauszufinden, welche Morde der jeweilige Yakuza begangen hat und wie es sich am besten auf der Haut umsetzen lässt. Dies stellt sich bei einigen Fällen als schwerer heraus als bei anderen, da es bei machen Yakuza zweifelhaft ist, dass sie das Erzählte auch wirklich so erlebt haben. Dabei taucht allerdings auch ein sehr interessanter Charakter auf, dessen Geschichte von einem Dämon handelt: Takeshi Mitsumune. Zwar kann man an dieser Stelle auch bezweifeln, dass er wirklich einen Dämon gegenübergestanden hat, aber dafür ist seine Geschichte mit die Spannendste.

Darüber hinaus ist mir der Zeichenstil auch sehr positiv aufgefallen. Ich mochte die Farbgebung und den generellen Stil des Comics. Auch die Tattoos der Yakuza wurden kunstvoll in Szene gesetzt und verschmelzen erstklassig mit dem Zeichenstil. Am Ende des Bandes befindet sich auch noch ein Bonus, durch den man weitere Zeichnungen bewundern kann.

Aus diesem Grund kann ich jedem diesen Comic empfehlen, der eine spannende Geschichte rund um einen jungen Rebellen lesen möchte, der in die Kunst des Tätowierens eingeführt wird und dabei einen Schritt in die Welt der Yakuza macht 😉

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