Ich bin ein Teil von jener Kraft, die stets das Böse will und stets das Gute schafft.

 Rezension 

"Piloten des Zorns" von Lew Marschall

 

Nach einigen verheerenden Naturkatastrophen, die 99,99% der Menschheit ausgelöscht haben, versuchen die restlichen Überlebenden einen Ausweg aus dieser Situation zu finden. Auch die beiden Replikanten-Piloten Nikolaj und Filip suchen nach einer Lösung und begeben sich auf weitentfernte Planeten. Dort hoffen sie weitere Holy-Quellen zu finden, um den Wiederaufbau der Menschheit voranzutreiben. Als sie jedoch ein Volk finden, dass gänzlich aus diesem Material besteht, stellt sich die Frage, ob es in so einer Situation noch eine Moral geben kann.

Für mich gibt es eigentlich nur ein Wort, das dieses Buch beschreiben kann: ungewöhnlich. Mag ich ungewöhnliche Bücher? Ja sogar sehr, denn sie heben sich aus der Masse ab und bringen mir als Leser noch einmal eine andere Art des Lesevergnügens, denn ich lese auch mal wieder etwas vollkommen Neues. Allerdings seien damit auch alle gewarnt, die damit nichts anfangen können. Auf dieses Buch muss man sich einfach einlassen können, erst dann entfaltet es sein volles Potenzial und man wird seinen Spaß damit haben.

Denn es tauchen während der Handlung einige moralische Konflikte auf, die man erst durch genaues Lesen vollkommen erfassen kann: Wie geht man mit einem Volk um, das aus einem dringend benötigten Material besteht? Sollte man als letzten Ausweg einen Pakt mit dem Teufel schließen? Und wie geht man mit dem Unfruchtbarkeitsproblem der Menschheit um? Diese und weitere Konflikte fand ich gut in die Geschichte integriert und regen auch zum Nachdenken an. Wenn die Charaktere auch manchmal nicht so agieren, wie man annehmen würde.

Während Filip ein besonnener Mensch, der den Problemen der Menschheit auf den Grund gehen möchte und eher eine friedliche Lösung anstrebt, ist Nikolaj das komplette Gegenteil. Ihn geht es eher um sein eigenes persönlichen Glück und andere Lebewesen sind ihm vollkommen egal. Aus diesem Grund geht er auch einen Pakt mit dem Teufel Volant ein, da er meint, dass ihm mehr Dinge im Leben zustehen würden, als er bis jetzt erreicht hat. Für diesen Pakt geht er auch über Leichen im wahrsten Sinne des Wortes. Aus diesem Grund war mir Filip ein kleines bisschen sympathischer als Nikolaj und ich habe mit Filip mitgefiebert, dass er sich gegen Nikolaj behaupten kann.

Darüber hinaus war der Teufel Volant mein persönliches Highlight des Buches. Als die Worte fielen „ich bin der Geist, der stets verneint“, war es um mich geschehen, denn ich bin ein sehr großer Fan von Goethes Faust. Von daher habe ich sehr gerne das Kapitel mit Volant und dem Pakt verfolgt und hätte gerne noch viel mehr von Volant gelesen, wobei das Ende dahingehend sehr gut gewählt wurde.

Aus diesem Grund kann ich jedem dieses Buch empfehlen, der eine ungewöhnliche Science-Fiction Geschichte lesen möchte über zwei Replikanten-Piloten, die versuchen, die Menschheit zu retten.

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