Eine Hochelfe und ein Halbelf - Das Unmögliche ist der richtige Weg

 Rezension 

"Paris Underground: Das kalte Herz 1" 

von Anja Stephan

 

Der Halbelf Scott McKenzie trifft nach etlichen Jahren wieder auf die Hochelfe Gwendolyn von Cleve. Doch es bleibt kein schönes Aufeinandertreffen, denn statt in alten Erinnerungen zu schwelgen, verhext Gwendolyn von Cleve Scotts Lehrling Bernadette mit einem „Bösen Blick“. Zu viel trennt die beiden, die aus verfeindeten Familien stammen und doch gab es eine Zeit, in der sie mehr waren als Fremde, die sich feindlich gegenüberstanden. Als eine weitere Verhandlung der verfeindeten Familien kurz bevorsteht, müssen sich sowohl Scott als auch Gwendolyn die Frage stellen, ob sie die Vergangenheit hinter sich lassen können, um ihre Familien vor einem Kleinkrieg zu bewahren.

Ich empfand die Geschichte von Gwendolyn und Scott als eine sehr magische Geschichte. Über weite Teile des Buches versteht man nicht ganz, welchen Grund die beiden haben könnten, so hasserfüllt aufeinander zu reagieren, aber nach und nach lichtet sich das Bild und ein altes Geheimnis, das viele Jahre von den beiden bewahrt wurde, kommt an die Oberfläche. Es ist eine schmerzhafte Geschichte, in denen die Standesunterschiede zwischen einem Halbelf und einem Hochelf eine wichtige Rolle spielen, die sogar eine harmlose Freundschaft zu Schulzeiten zerstören kann.

Umso mehr hat es mich gefreut, dass sowohl Gwendolyn als auch Scott versuchen einen Weg zu finden, dennoch miteinander auszukommen. Zwar stehen viele unausgesprochene Konflikte zwischen ihnen, aber trotzdem merkt man, dass die beiden mehr füreinander empfinden. Ihre ständigen Zankereien gehören mit zum Besten des Buches, denn man kann herrlich darüber lachen.

Sowieso hat mir der Humor des Buches sehr gefallen. Immer wieder tauchen Referenzen zu anderen Filmen oder Serien auf, wie z.B. der Richter Lupin, der einen sehr bekannten Dieb in der Familie hat oder Scott, der aus seiner Batman-Kaffeetasse trinkt. Zwar sind dies nur Kleinigkeiten, aber ich musste immer mal wieder schmunzeln.

Auch die Atmosphäre von Paris in diesem Buch fand ich sehr ansprechend. Da ich selbst schon einmal in Paris war, sind mir viele Orte bekannt vorgekommen und ich konnte mich vollkommen auf die Handlung einlassen. Am besten gefällt mir immer noch die Rue Dante in Paris, in der sich alle möglichen Comic-Läden angesiedelt haben. Natürlich hat diese Straße auch einen Auftritt in diesem Buch.

Darüber hinaus gibt es mit Bernadette in diesem Buch auch einen non-binären Charakter, was ich sehr toll fand. Zwar hatte ich am Anfang meine Probleme, das Pronomen „iel“ als Pronomen zu identifizieren, da ich es vorher noch nicht kannte, aber mit der Zeit ist es mir nicht mehr schwergefallen.

Demnach kann ich jedem dieses Buch empfehlen, der auf der Suche nach einer magischen Geschichte zwischen einem Halbelf und einer Hochelfin ist, in der romantischsten Stadt Frankreichs! 😊

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