„Ich halte die Hoffnung für die Verwechslung einer erwünschten Begebenheit mit ihrer Wahrscheinlichkeit.“

 Rezension 

"Die skandalöse Verwechslung"

von Sophia Farago

 

Als Oscar Bradfords Schwester Emily plötzlich verschwindet, um in der Ferne mit einem Mann ohne Stand ihr Glück zu finden, macht sich Oscar direkt auf die Suche nach ihr. Doch er muss sich nicht allein auf die Suche begeben, sondern ihm zur Seite steht einer seiner ältesten Freunde Major Harold Westfield. Die beiden Freunde teilen sich auf, um schneller Emily finden zu können, doch niemand hätte mit dem schlechten Erinnerungsvermögen von Harold gerechnet. Kaum erblickt er eine Frau, die so Emily ähnelt, zieht er sie schon auf sein Pferd und reitet mir ihr davon..

Am Anfang hatte ich wirklich keine Ahnung, was mich in einem Buch erwarten wird, dessen Untertitel „Regency Heroes“ lautet. Zuerst habe ich vermutet, dass es sich um eine Erzählung über eine Art „Superhelden“ handelt, die eben im viktorianischen Zeitalter mit ihren Superkräften leben und Bösewichte zur Strecke bringen. Dass es dann doch ganz anders gekommen ist, wie ich zunächst gedacht habe, empfand ich als sehr erfrischend und ich hatte meine helle Freude mit diesem Buch.

Denn das Buch ist einfach unfassbar witzig. Ich hatte zu keiner Zeit das Gefühl, dass sich das Buch großartig ernst nimmt, sondern viel mehr werden die meisten Begebenheiten überspitzt dargestellt und entfalten dadurch einen wunderbar sarkastischen Humor. So ist schon die Ausgangssituation mit der Verwechslung von Emily einfach urkomisch, aber es folgen noch viele weitere Szenen, in denen man herrlich schmunzeln kann.

Daneben lernt man auch im Laufe der Geschichte viel besser die eigentlichen Heroes kennen. Zwar dreht sich dieser Band primär um Oscar Bradford und Major Harold Westfield, aber zum Ende des Buches hin tauchen auch die restlichen Mitglieder der Heroes auf. Ich empfand vor allem Harold als einen sehr sympathischen Zeitgenossen, der sich trotz der Limitationen der damaligen Zeit und der Standesprobleme nicht davon beeinflussen lässt, wie er mit den Menschen umgeht.

Vor allem in Kombination mit seiner vermeintlichen „Emily“ blüht er so richtig auf. Denn die beiden schenken sich zunächst nichts und sind eher damit beschäftigt, sich gegenseitig zu necken, wobei Harold ja immer noch der Auffassung ist, dass es sich auch wirklich um Emily handelt. Die ganze Verwechslung ist einfach sehr witzig erzählt und man wünscht sich einfach, dass Harold noch Lange im Unklaren bleibt, denn die Meinungsverschiedenheiten zwischen den beiden sind einfach unterhaltsam.

Darüber hinaus lernt man noch weitere skurrile Charaktere kennen wie z.B. Harolds Mutter, die sich ganz anders verhält, als man es von einer Frau ihres Standes erwarten würde. Sie liebt ihr Leben als Witwe und versucht „Emily“ eine Orientierung in ihrem Leben zu geben. Zwar sind ihre Absichten damit nur die besten, allerdings hapert es etwas an der Ausführung. So fühlt sie sich direkt dazu berufen als die Anstandsdame von „Emily“ zu fungieren und lässt sie nicht mehr aus den Augen. Sie zwingt sie sogar zu einer Anprobe von rosa Rüschenkleidern, da dies anscheinend momentan Mode in der Londoner Gesellschaft ist. Gerade in diesen Szenen hat mir „Emily“ ziemlich leidgetan.

Ich fand den ersten Band der „Regency Heroes“ auf jeden Fall sehr unterhaltsam und bin in freudiger Erwartung auf den zweiten Band. Deswegen kann ich jedem dieses Buch empfehlen, der eine wirklich witzige Geschichte über eine skandalöse Verwechslung mit Folgen lesen möchte.

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