Manchmal gibt das Leben uns eine zweite Chance

 Rezension 

"Together we shine" 

von Michelle C. Paige

 

Emilia steht nur wenige Zentimeter von ihrer persönlichen Erlösung entfernt. Nur ein Schritt und alles ist endlich vorbei: der Schmerz, die Schuldgefühle, die Einsamkeit. Nur ein einziger Schritt. Doch etwas lässt sie einen Augenblick zögern oder jemand? Als Arnar sie von den tosenden Wellen am Strand von Island wegzieht, hätte sie nie für möglich gehalten, dass das Leben ihr doch noch eine zweite Chance gibt.

„Togehter we shine“ erzählt keine epische Liebesgeschichte, die damit endet, dass das Liebespaar für immer und ewig zusammenbleibt, sondern beginnt stattdessen an einer der schmerzhaftesten Stellen einer Beziehung. Nämlich genau an dem Punkt, an dem alle Träume, die man sich zusammen ausgemalt hat, mit einem Mal für immer zerplatzen.

Emilia verliert kurz nach ihrer Hochzeit ihren Ehemann Noah. In der Zeit, in der andere Paare in die Flitterwochen fahren und die ersten Schritte im gemeinsamen Leben machen, muss Emilia ihre Trauer bewältigen und damit klarkommen, dass ihr Leben ohne Noah weitergehen muss. Dabei merkt man über dem Lesen richtig, wie sehr Emilia unter dem Verlust leidet und sie sogar zu dem Äußersten treibt, sich das Leben zu nehmen.

In dieser Verzweiflung tritt der Isländer Arnar in ihr Leben, der sie von ihrem Selbstmord gerade noch so abhalten kann. Er wirkt in dieser Situation wie der rettende Engel für die geschundene Seele von Emilia, doch auch Arnar trägt einige Sorgen mit sich herum. Zwar ist Emilia am Anfang noch Arnar skeptisch gegenüber, aber schon bald merken beide, dass sie einander brauchen, um wieder glücklich zu werden. Die Autorin versteht es dabei sehr gut gefühlvoll beide Seiten zu beleuchten und zu einem wirklich schönen Ende zu verweben. Obwohl die Hoffnung schon für die beiden verloren scheint, finden sie gemeinsam eine Lösung.

Sowohl Arnar als auch Emilia fand ich von Anfang an sympathisch, obwohl ich meistens Probleme mit Menschen haben, die ihrem Leben ein Ende setzen wollen. Für mich wirkt es meist immer so, als ob diese Menschen einfach aufgeben und nicht eine Sekunde darüber nachdenken, wen oder was sie dabei zurücklassen. Allerdings nicht so im Fall von Emilia. Ich konnte ihre Gründe und ihren Zwiespalt sehr gut nachvollziehen, denn manchmal sieht man einfach keinen anderen Ausweg mehr. Es ist auf jeden Fall ein sehr sensibles Thema und man sollte sich vor Beginn des Lesens des Buches darüber im Klaren sein, dass Themen wie Depressionen und Selbstmord ein großer Teil der Geschichte ausmachen.

Darüber hinaus lernt man aber auch während des Lesens einige Details über Island kennen, die Lust darauf machen, selbst in dieses Land zu reisen. Man merkt der Geschichte förmlich an, dass sie von jemanden geschrieben wurde, der das Land über alles liebt.

Aus diesem Grund kann ich jedem dieses Buch empfehlen, der eine gefühlvolle Geschichte über eine Frau lesen möchte, die mit dem Leben schon innerlich abgeschlossen hat und doch noch eine zweite Chance vom Leben erhält.

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