Alle Träume können wahr werden, wenn wir den Mut haben, ihnen zu folgen.

 Rezension 

"Das kleine Hotel unter den Kirschblüten" 

von Francis Kaufmann 

Ursula ist seit 11 Jahren mit Shinji verheiratet. Ihre Ehe machte Sinn und war nicht gerade unglücklich, denn sie hatten gemeinsam etwas Großartiges geschaffen. Mit ihrem Know-how hatte sie das einfache Familienhotel, in dem einst schon Shinjis Großeltern die Futons bezogen hatten, in ein luxuriöses Wellness-Resort verwandelt. Das Hibiskus-Resort war in den Jahren zu Ursulas Lebensaufgabe geworden. Doch nicht alle scheinen mit diesem Lebensentwurf glücklich zu sein, denn Shinjis Eltern wünschen sich schon seit Jahren ein Enkelkind und sind nicht mehr bereit, länger zu warten.

Seit ich Japanisch lerne, möchte ich so viel wie möglich über die japanische Kultur erfahren. Neben den sonstigen Büchern, die ich lese, sobald eine deutsche Übersetzung auf dem Markt erscheint, wollte ich dieses Mal einen Liebesroman ausprobieren.

Eigentlich schon von Beginn an war mir Ursula überaus sympathisch. Vielleicht auch, weil ich es immer persönlich schade finde, wenn eine Frau ihre beruflichen Karriereziele abgesprochen bekommt, weil sie endlich Kinder in die Welt setzen soll. Die biologische Uhr tickt und so. Dabei macht es absolut keinen Sinn. Biologisch wahrscheinlich schon, aber niemand würde einem Mann in die Karriere reinreden, wenn er plötzlich sagen würde „erstmal Karriere, denn gründe ich eine Familie“ oder „ich möchte keine Kinder“.

Aus diesem Grund konnte ich Ursulas momentane Lebenssituation sehr gut nachvollziehen und habe mir insgeheim schon gedacht, dass es wahrscheinlich auch kulturelle Probleme geben könnte, wenn eine Frau in Japan sagt, dass sie statt Kindern lieber Karriere machen möchte. Dabei hat Ursula so tolle Ideen, wie man das Hibiskus-Resort noch besser machen könnte. Aber natürlich ist es nur von Interesse, dass sie noch keine Kinder mit Shinji hat.

Umso mehr hat es mich gefreut, zu lesen, dass sich eine Möglichkeit für Ursula ergibt, wie sie eine Lösung für ihre Probleme findet. Dadurch ist es zwar nicht der klassische „Liebesroman“, aber ich hatte trotzdem meine Freude am Lesen. Denn wie so oft sollte man sich nicht zu etwas zwingen lassen, was man eigentlich nicht möchte.

Ich kann jedem dieses Buch empfehlen, der eine Geschichte über eine Frau lesen möchte, die Karriere in einem Land machen möchte, deren Gesellschaft Probleme damit hat, dass Frauen keine Kinder bekommen wollen.

 

Vielen lieben Dank an den Piper Verlag für das Rezensionsexemplar! 💗

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