Wer an der Küste bleibt, kann keine neuen Ozeane entdecken.
Beitrag zu "Die Weltenseglerin"
„Ich segle um die Welt!“ Oder wie ich versucht habe, auf einem Segelboot im Neckar nicht unterzugehen.
Als ich mir überlegt habe, welchen Beitrag ich zusätzlich zu meiner Buchpatenschaft für den Homer-Literaturpreis machen möchte, kam mir direkt der Gedanke, dass ich etwas mit Segeln machen möchte.
Etwas verrückt, wenn man bedenkt, dass Sport definitiv nicht zu meinen Leidenschaften gehört. Doch der Gedanke manifestierte sich in meinem Kopf und ich machte mich auf die Suche nach einer Segelschule. Schließlich kann Segeln doch nicht so schwer sein, wenn auch die Protagonistin von „Die Weltenseglerin“ es geschafft hat (haha…).
So fand ich nach einer längeren Recherche den Segelverein „die Tübinger NeckarSegler 1957 e. V.“, die auch ein „Schnuppersegeln“ anboten. Ich meldete mich direkt darauf an und am 20.07.2024 an einem sonnigen Samstagnachmittag war es dann so weit: Ich sollte zum ersten Mal in meinem Leben segeln.
Als ich das Segelboot dann sah, habe ich mich eigentlich schon im Neckar liegen sehen, da es doch sehr klein war. Irgendwie waren Segelboote in meiner Erinnerung etwas größer, wobei es ja unterschiedliche Schiffsarten gibt. Mein Segelabenteuer begann mit einer „Jolle“, einem kleinen Segelboot ohne Kiel, aber mit einem Schwert, um ein Abdriften zu vermeiden. So weit, so gut. Dennoch war es scheinbar unvermeidlich, dass das Boot freudig hin und herschwankte, als ich einstieg.
Allein das kostete mich schon viele meiner Nerven, da ich Wasser eigentlich nicht wirklich mag, aber was tut man nicht alles für einen guten Beitrag :D
So musste ich mich erst daran gewöhnen, in so einer Jolle zu sitzen, bis ich den Mut gefasst hatte, die Leinen loszumachen und mich vom rettenden Ufer zu entfernen. Gott sei Dank hatte ich einen erfahrenen Segler an meiner Seite, der mir die Grundgriffe beibrachte, um das Segel richtig im Wind auszurichten. Zusätzlich zeigte er mir auch, wie ich an diesen ganzen Stocherkähnen auf dem Neckar gefahrlos vorbeimanövriere.
Nach einer Weile machte mir das Segeln tatsächlich Spaß, was ich am Anfang nie gedacht hätte. Zwar war immer noch das Schaukeln mein größter Feind, aber wenn ich es mal geschafft hatte, die Segel so auszurichten, dass ich richtig schnell auf dem Neckar unterwegs war, hatte ich fast vergessen, dass unter mir Wasser war.
So vergingen 3 Stunden wie im Flug, und schlussendlich hat mein kleines Segelabenteuer dazu geführt, dass ich nun Mitglied in einem Segelverein wurde. Denn irgendwie fand ich es auf der einen Seite total spannend, verantwortlich für eine Jolle zu sein und die richtigen Hangriffe zur richtigen Zeit zu machen, aber auf der anderen Seite auch entspannend, sich einfach nur auf dem Wasser treiben zu lassen.
Ob mich dieses kleine Segelabenteuer nun näher an die Protagonistin von „Die Weltenseglerin“ gebracht hat, weiß ich tatsächlich nicht. Schließlich ist sie mit ihrem Onkel in größeren Gewässern unterwegs mit viel mehr Gefahren. Allerdings weiß ich nun mehr über Segelboote und was es bedeutet, wenn man mal in einer Windflaute gefangen ist. Ach ja, und ein neues Hobby habe ich dabei auch gefunden.
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