Eine kluge Hausfrau verwaltet ihr Leben erstklassig

 Rezension 

"Todsichere Rezepte für die moderne Hausfrau" 

von Karma Brown 

Eines Tages trifft Alice ihren zukünftigen Ehemann Nate bei einer normalen Joggingrunde im Central Park. Was als romantische Liebesgeschichte beginnt, bröckelt in den nächsten Jahren zusehends, als sie zusammen in ein Haus in einem schicken Vorort von New York ziehen. Nate möchte unbedingt ein Kind haben und überwacht dazu sogar Alices fruchtbare Tage, aber was will Alice? Als sie im Keller des Hauses ein mit Kommentaren gespicktes Kochbuch aus den 1950er-Jahren findet, beginnt sie sich zu fragen, wer sie eigentlich ist und krempelt ihr Leben gehörig um.

Zu Beginn des Buches wusste ich nicht genau, was mich erwarten wird, aber aufgrund des leichten Einstiegs ist es mir gelungen, direkt in die Geschichte einzutauchen. Wir lernen in den ersten Kapiteln sowohl Alice als auch die vorherige Besitzerin des Hauses Nellie kennen, deren Geschichten abwechselnd erzählt werden. Dabei haben die beiden Frauen mehr gemeinsam, als es auf den ersten Blick erscheint. Sowohl Alice als auch Nellie sind in ihrer jeweiligen Ehe gefangen und wissen nicht genau, wie sie mit dieser Situation umgehen soll.

Dabei beginnen beide Ehen mehr oder weniger traumhaft und vor ihnen liegt ein erfülltes Eheleben, jedoch zeigen ihre Männer in den Jahren ihr wahres Gesicht. Aus dem netten aufmerksamen Richard wird mit der Zeit ein kontrollsüchtiger und gewalttätiger Ehemann und auch Alices Ehemann, der sonst auf Augenhöhe mit Alice geredet hat, beginnt damit weitreichende Entscheidungen einfach für sie beide zu treffen und bestimmt über Alice Leben. Dadurch ziehen sich beide Frauen immer mehr in sich zurück und versuchen einen Weg zu finden, wie sie dieser Situation entkommen können.

Da mir sowohl Alice als auch Nellie von Anfang an sympathisch waren, habe ich regelrecht mit ihnen mitgefiebert und wollte unbedingt wissen, wie die Geschichte für sie ausgehen wird. Natürlich liegt hier der Fokus auf der Sicht der Frauen und man könnte kritisch anmerken, dass die Männer hier doch sehr negativ gezeichnet werden, denn wenn eine Ehe in die Brüche geht, sind ja meistens beide Parteien mit mehr oder weniger großen Anteilen daran schuld. Hier wirkt es aber so, als ob nur die Männer einen Fehler daran begangen hätten. Dennoch möchte ich anmerken, dass ich gerade das Verhalten von Richard niemals gutheißen könnte, egal ob er einen „Grund“ dafür hat. Gewalt gegen seine eigene Ehefrau kann niemals gerechtfertigt werden.

Auch wenn die Geschichte eher ruhig erzählt wird, fand ich es dennoch spannend, das Geheimnis rund um Nellie und ihre gescheiterte Ehe zu erfahren. Nach einer Zeit konnte ich das Buch nicht mehr aus der Hand legen und war von der Geschichte gefesselt. Für mich hat es demnach gepasst, aber ich kann auch verstehen, wenn man mehr Spannung bei dem Titel „Todsichere Rezepte“ erwartet.

Ich hätte auf jeden Fall gerne mehr von Nellie und Alice erfahren und kann das Buch jedem empfehlen, der eine spannende Geschichte über zwei Hausfrauen lesen möchte, die einen Ausweg aus ihren Sorgen und Problemen suchen. 

 

Vielen lieben Dank an das Bloggerportal von Penguin Randomhouse für das Bereitstellen des Buches! 

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