Weihnachtswunder gibt es immer wieder

 Rezension 

"Neuschnee des Lebens" von Esther Destratis

 

Weihnachten – das Fest der Liebe. Doch nicht für die Schriftstellerin Minnie, denn am Heiligabend wird sie von ihrem Ehemann Marco verlassen, da sie ihm bis dato noch keine Kinder geschenkt hat. Seit diesem Weihnachtsfest leidet Minnie unter den verletzenden Worten, die Marco ihr an den Kopf geworfen hat und bringt in der Folge keinen einzigen Satz mehr zu Papier. Auch verliert der Verlag so langsam die Geduld mit Minnie und schickt sie zur Selbstfindung im Dezember einen ganzen Monat nach Lappland. Damit beginnt für Minnie eine Zeit der Veränderung.

Dieses Buch eignet sich einfach wunderbar für die kalte Jahreszeit, in der man es sich mit einer guten Tasse Tee oder Kakao im Warmen gemütlich macht. Denn die Reise von Minnie entführt den Leser in das winterliche Lappland, wo Temperaturen bis -25 C herrschen. Da kann man froh sein, wenn man nur davon lesen muss und nicht wirklich dort ist. Allerdings macht das Buch auch gleichzeitig Lust, selbst nach Lappland zu reisen und sich von der einzigartigen Natur verzaubern zu lassen.

Zwar ist Minnie zunächst alles andere als begeistert, dass ihr Verlag sie nach Lappland entsendet, aber kaum kommt sie in diesem Land an, ist es schon um sie geschehen. Man merkt über dem Lesen richtig, wie Minnie sich nach und nach in Lappland verliebt. Sie erlebt mit ihrem Gastgeber Per Andersson einige aufregende Dinge, die das Land besonders machen. So fährt sie mit Schlittenhunden über einen Eissee, geht Eisangeln oder macht eine Wanderung mit Schneeschuhen. Man hat ständig das Gefühl, dass man live dabei ist, da die Erzählung sehr lebendig ist.

Natürlich darf auch die Liebe in diesem Buch nicht so kurz kommen und so nähert sich Minnie im Laufe ihrer Reise Per Andersson an, allerdings stellt sich dieses Unterfangen schwieriger als gedacht heraus, denn auch Per hat eine nicht so rosige Vergangenheit. Sein Geheimnis, zusammen mit Minnie herauszufinden, fand ich spannend, denn es ist nicht wieder eine dieser „Mann wird von der großen Liebe seines Lebens verlassen“, sondern es wird eine gänzlich andere Geschichte erzählt.

Demnach fand ich es schön, dass sich beide im Laufe der Geschichte gegenseitig heilen, auch wenn sie in erster Linie nicht zusammen sein können. Es ist einfach eine schöne Geschichte, die das Herz erwärmt und noch lange nachklingt.

Darüber hinaus lernt man auch noch andere Charaktere kennen wie die beste Freundin von Minnie Sabrina, die sich immer in die falschen Kerle zu verlieben scheint oder Minnies Nachbarin Filomena, die nach einigen schweren Schicksalsschlägen ganz allein in ihrer Wohnung lebt. Alle tragen ihren Teil der Geschichte zu diesem Buch bei und ich fand es schön zu erfahren, was aus ihnen geworden ist.

Aus diesem Grund kann ich jedem dieses Buch empfehlen, der noch nach einer guten Weihnachtsgeschichte sucht, die berührt und noch lange im Herzen nachklingt.

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