Was wir heute tun, entscheidet darüber, wie die Welt morgen aussieht

 Rezension 

"Zorn des Oktopus" 

von Dirk Rossmann und Ralf Hoppe


Thomas Pierpaoli ist ein Prüfungsbeauftragter der mittleren Beamtenebene des Hochkommissariats von Kapstadt, der nach Island mit dem Auftrag beordert wird einen Bericht über die Restrukturierung der Käseproduktion zu schreiben. Zwar hört sich dies zunächst nach einem einfachen Auftrag an, aber dieser verwandelt sich immer mehr in eine Verschwörung weltweiten Ausmaßes, als Thomas Pierpaoli von der Existenz eines Quantencomputers erfährt, der die Zukunft voraussagen kann. Denn wenn diese Technologie in die falschen Hände gerät, dürften die momentanen Auswirkungen der Klima-Katastrophe noch die geringsten Probleme der Klima-Allianz sein.  

Ich wusste wirklich nicht, was mich in diesem Buch erwarten wird, aber ich war im Vorfeld sehr neugierig auf diesen Klima-Katastrophen-Thriller. Auch habe ich den Vorgänger „der neunte Arm des Oktopus“ nicht gelesen, was sich aber nicht als schlimm herausgestellt hat, da die Geschichten unabhängig voneinander gelesen werden können. Nur Institutionen wie z.B. die Klima-Allianz spielen in beiden Büchern eine wichtige Rolle.

Nun nachdem ich das Buch beendet habe, muss ich sagen, dass ich positiv überrascht bin, wie sich das Buch entwickelt hat. Zwar wird man am Anfang mit Fakten und politischen Debatten über die Klima-Katastrophe überhäuft, aber diese dienen nur dazu, um die Tragweite der momentan in diesem Buch herrschenden Katastrophe zu begreifen. Da dieses Szenario sehr an der aktuellen Lage ausgerichtet ist und auch bekannte Politiker wie Angela Merkel oder Staatschefs wie Vladimir Putin oder Xi Jinping eine Rolle spielen, bekommt man manchmal über dem Lesen schon ein mulmiges Gefühl, denn diese Situation, wie sie in diesem Buch beschrieben wird, könnte im schlimmsten Fall mit der Zeit auch Wirklichkeit werden.

Hat man erst den eher politischen Anfang überstanden, liegt der Fokus mehr auf dem Leben von Thomas Pierpaoli und wie er aus Versehen in eine weltweite Verschwörung geraten ist. Im Nachhinein muss ich sagen, dass Thomas dadurch schon, wie ein tragischer Buchcharakter wirkt, da er einfach zur falschen Zeit am falschen Ort ist, aber dies macht die Sache auch ziemlich amüsant. Sowieso sind manche Abschnitte des Buches sehr zynisch geschrieben, was mir ziemlich gut gefallen hat. Auch der Detailreichtum der Erzählung hat mir zugesagt, wobei dies Geschmackssache ist, denn ich kann mir vorstellen, dass manchen Menschen die vielen „nutzlosen Details“ auch einfach zu viel sind.

Darüber hinaus fand ich auch die generelle Erzählstruktur spannend, denn selbst wenn die Handlung hier und da etwas abgefallen ist, gab es nach einiger Zeit immer mal wieder neue Hinweise, denen Thomas Pierpaoli nachgehen konnte, sodass es stets spannend blieb. Dies hätte ich auf keinen Fall von diesem Buch erwartet, dass es mich doch so packen würde, dass ich es kaum aus der Hand legen wollte.

Aus diesem Grund kann ich jedem dieses Buch empfehlen, der einen spannenden Thriller sucht über ein aktuelles Thema, das vielleicht im schlimmsten Fall Wirklichkeit werden kann. Ich werde mir auf jeden Fall jetzt auch mal den Vorgängerband anschauen 😊

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