Nichts ist beständiger in der Geschichte des Lebens als der Wandel

 Rezension 

"In den Farben der Finsternis: Tiefschwarz (Band 2)" 

von Steffi Frei

 

Nach Milenas Verwandlung wird sie von der Blutgräfin nach draußen entsorgt, damit Milena so schwach wie sie ist, in der Morgensonne ihren Tod findet. Doch Vic kann sie retten und bringt sie direkt zu Lugh, der sie wieder aufpäppeln kann. Milena muss sich zunächst an ihr neues Leben gewöhnen, allerdings sitzt der Hass auf die Blutgräfin so tief, dass sie alles daransetzt, um schnellstmöglich die Blutgräfin in ihre Schranken weisen zu können und Rico aus ihren Klauen zu befreien. Doch wie kommt man gegen eine Vampirin an, die schon seit Jahrhunderten lebt?

Nach dem Ende von Band 1 war ich so geschockt, dass ich es kaum erwarten konnte, endlich Band 2 zu lesen und damit zu erfahren, was mit Milena passiert ist. Gott sei Dank konnte sie noch von Vic gerettet werden, allerdings hatte ich das Gefühl das mit Milenas menschlichem Leben auch ein Teil ihres Charakters gestorben ist.

In Band 1 ist Milena noch von Selbstzweifeln und Ängsten geplagt, die sie dazu zwingen, sich unablässig zu kratzen und immer wieder den schlimmen Autounfall in ihrer Jugendzeit zu durchleben. Doch kaum wird sie zur Vampirin verschwinden diese Ängste einfach so. Sie traut sich mehr zu, agiert impulsiv und offenbart so scheinbar nach und nach ihren wahren Charakter. Mich hat dies auf der einen Seite sehr für Milena gefreut, denn so kann sich endlich diejenige sein, die sie immer schon sein wollte, aber auf der anderen Seite lässt es mich mit einem faden Beigeschmack zurück. Die Ängste und Sorgen gehörten zu Milena mit dazu. Nun wirkt sie in manchen Situationen unbeherrscht und fast schon aggressiv.

Dies beobachtet auch Vic mit großer Sorge und versucht für Milena ein Gegenpart zu sein, wobei dies für beide gefühlstechnisch am Anfang ziemlich verwirrend ist. Sie müssen sich erst beide an dieses neue Leben gewöhnen und das, obwohl die Blutgräfin ihnen keine Pause zum Durchatmen lässt. Ich fand es sehr schön, dass Milena direkt Freunde an ihrer Seite hat, die ihr helfen, mit der neuen Situation fertig zu werden und damit wohl ein vollkommen anderes Gefühl für sie, als sie damals den schlimmen Autounfall hatte und niemand für sie da war.

Darüber hinaus ist die Blutgräfin eine wirklich interessante Antagonistin. Ich mochte sie zu keiner Zeit, obwohl man am Anfang schon erfährt, wie sie zu dieser durch und durch bösen Vampirin geworden ist. Sie hat durchaus passable Gründe, die Menschen und vor allem Männer zu hassen. Dennoch finde ich ihr Verhalten nicht in Ordnung. Sie manipuliert Menschen, tötet aus Vergnügen und labt sich an dem Leid von anderen. Sie giert nach Macht und duldet keinen Widerspruch. Vielleicht, wenn sie ihre Macht anders versucht hätte einzusetzen, wäre sie mir sympathisch gewesen, aber so konnte ich sie nur hassen für das, was sie Rico und den anderen Vampiren antut.

Alles in allem kann ich sagen, dass ich jedem den zweiten Band empfehlen kann, der auch den ersten schon gelesen hat und nun unbedingt wissen will, was mit Milena und Rico passiert ist.

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