Alle kennen den Weg, doch nur wenige gehen ihn

 Rezension 

"Der Sohn des Orkschamanen" 

von Lew Marschall

 

Der junge Ork Sharshuk möchte einmal der größte Orkschamane aller Zeiten werden und in die Fußstapfen seines Vaters treten. Doch da gäbe es nur ein Problem: Sharshuk riecht wohlduftend nach Flieder und entspricht damit überhaupt nicht dem Wesen eines Orks. Das hält ihn aber auch nicht davon ab, es zumindest zu versuchen, doch wird er es auch schaffen?

Von Anfang an wird Sharshuk wegen seiner Andersartigkeit von den anderen Orks des Stammes gemieden. Weder seine Angebetete Zula noch der Oger seines Vaters möchten etwas mit dem „Duftling“ zu tun haben. Mir tat Sharshuk in dieser Situation einfach unglaublich leid, doch er lässt sich davon nicht unterkriegen. Im Gegenteil, er versucht alles, um doch ein würdiger Nachfolger seines Vaters zu werden.

Genau diese Hartnäckigkeit hat mir sehr an Sharshuk gefallen und so habe ich Sharshuk sehr gerne auf seinem Abenteuer, der größte Orkschamane aller Zeiten zu werden, begleitet. Spätestens als Sharshuks Stamm überfallen wird, ist Sharshuk gezwungen zu handeln und den Angreifern seines Stammes die gerechte Strafe zukommen zu lassen.

Ihm zur Seite stehen verschiedenartige Wesen, die sich auch etwas von der Zusammenarbeit mit Sharshuk erhoffen. So findet er eine magische Keule namens Ingashkuk, die unbedingt eine mächtige Keule werden will. Dazu benötigt sie verschiedene Edelsteine, die Geister enthalten. Da Sharshuk aber meist seinen eigenen Kopf hat und keinen Blick für diese Edelsteine, kommt es immer wieder zu ziemlich lustigen Auseinandersetzungen zwischen den beiden.

Generell ist das Buch sehr humorvoll geschrieben und sollte auch so verstanden werden. Wenn z.B. ein Oger lieb gewonnene Charaktere einfach so anknabbert, weil Oger das eben so machen, kann man das schon nicht gut finden, aber im Kontext ist es so verrückt, dass man einfach nur schmunzeln muss.

Das Buch wird zum einen aus der Sicht von Sharshuk dargestellt und zum anderen aus der Sicht einer Heldentruppe, die die Aufgabe bekommen hat, den Stamm von Sharshuk zu dezimieren. Zudem befinden sich zwischen den Kapiteln immer mal wieder kurze Episoden aus dem Leben des Sklaven Fubir Staller. Dadurch bekommt man ein gutes Gefühl für die Welt und kann sich noch besser in die Welt von Sharshuk hineinversetzen.

Darüber hinaus fand ich es auch interessant, mehr über den Schamanismus zu erfahren. Vor allem die Übergänge zwischen der Menschen- und Geisterwelt fand ich spannend, wenn ich auch am Anfang ein paar Probleme hatte, den Überblick zu behalten.

Auf jeden Fall kann ich jedem diese Geschichte empfehlen, der einen äußerst ungewöhnlichen Ork auf seiner Reise der größte Orkschamane aller Zeit zu werden, begleiten möchte.


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