Das Licht der Hoffnung brennt in der Zuversicht.

 Rezension 

"Fluch der verlorenen Seelen

von Darina D.S

 

Seit Kindheitstagen sieht Amalia Ried furchteinflößende Monster, die sonst niemand außer ihr wahrnehmen kann. Ihr Umfeld reagiert immer verständnisloser auf ihre Anfälle, und so sieht sie nur noch den Ausweg, sich das Leben zu nehmen. Dieser Versuch scheitert jedoch und sie wacht in einer Kinder- und Jugendpsychiatrie auf. Doch auch dort sieht sie die Monster weiterhin. Erst als sie in die Nightingale Akademie verlegt wird, beginnt sie zu verstehen, wer sie eigentlich ist.

Ich fand den Anfang des Buches schon nicht leicht zu verdauen. Warum versucht ein so junges Mädchen, sich ihr Leben zu nehmen? Dies machte mich neugierig auf ihre Geschichte und ich war auch sehr froh, dass sie den Selbstmordversuch überlebt. Der Anfang wirkt dadurch sehr intensiv und ich habe mit Spannung die Geschichte von Amalia verfolgt.

Spätestens als Amalia in der Nightingale Akademie ankommt und Freya, Julien und Yato trifft, war ich vollends in der Geschichte angekommen, denn ich fand es interessant, das Geheimnis der Akademie herauszufinden, die sich dafür einsetzt, Menschen im Kampf gegen die Schattenwesen auszubilden. Zwar muss Amalia noch einiges lernen, aber findet mit Freya, Julien und Yato echte Freunde, die sie bei ihrer Selbstfindung unterstützen und dass obwohl jeder von ihnen so seine eigenen Sorge und Nöte hat.

Dabei fand ich besonders die Geschichte von Freya interessant. Nach einer Weile merkt man, dass sie scheinbar ziemlich gut mit Tieren auskommt, denn wo sie auch ist, sie ist meist von Tieren umgeben, allerdings schränkt sie den körperlichen Kontakt zu Menschen eher ein und trägt Handschuhe, um niemanden zu berühren. Vor allem als sie auf den Kirchengrimm Killian trifft, wird ihre Geschichte interessant, denn sie sträubt sich zwar zunächst überhaupt einen Kontakt zu Killian aufzubauen, aber merkt schnell, dass sie eigentlich ziemlich ähnlich ticken. Ich fand ihre gemeinsame Zeit sehr schön, auch weil die Gefühle für Killian sie nicht schwach machen und sie fortan von ihm beschützt werden muss, sondern Freya ist aus sich heraus stark und kann sich selbst verteidigen. Sie braucht ihn nicht, sondern ist einfach nur gerne in seiner Nähe.

Dagegen hatte ich mit Amalia so meine Probleme. Sie blüht zwar in gewisser Weise in der Nightingale Akademie auf, aber ist in Bezug auf die Selbstständigkeit das komplette Gegenteil von Freya. Amalia braucht immer jemanden, der sie rettet oder sie davon abhält, irgendwelche Dummheiten zu machen. Man merkt, dass sie noch nicht viel Lebenserfahrung hat und dadurch etwas naiv reagiert. Als sie dann auch noch die Kontrolle über ihre Kräfte verliert und Visionen bekommt, die sie zu vollkommen unverständlichen Aktionen drängen, musste ich ein paar Mal innerlich den Kopf über Amalia schütteln. Allerdings bin ich mal gespannt, wie sich ihr Charakter und ihre Kräfte weiterentwickeln werden, denn abgehen von ihrer naiven Art, ist Amalia eine tolle Freundin für die anderen und versucht sie zu unterstützen, wo sie nur kann. Ich denke, Amalia braucht einfach ihre Zeit, um zu ihrer inneren Stärke zu finden.

Darüber hinaus fand ich auch die Welt des Buches interessant. Eine Fuchsgöttin, die im Dienste der Akademie steht, schmiedet Seelenwaffen für die Schüler, um im Kampf gegen Schattenwesen zu bestehen, verfeindete Organisationen greifen die Akademie und über allem schwelt eine Verschwörung mit größerem Ausmaß, als man zunächst überblicken kann.  

Aus diesem Grund kann ich jedem dieses Buch empfehlen, der eine intensive Geschichte über ein Mädchen lesen möchte, das sich versucht hat das Leben zu nehmen, weil es eine Welt sehen kann, die verborgen vor den Menschen existiert.

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