Wenn du ein Geheimnis bewahren willst, musst du es auch vor dir verstecken.

 Rezension

"Das Geheimnis der weißen Insel"

 von Sarah Sommerhäuser

 

Martha Luise von Wehrstein soll nach dem Tod ihres Großvaters dessen Stiftung übernehmen und die Geschäfte der Firma weiterführen. Überfordert von der Situation findet sie in seinem Nachlass ein kleines Kästchen mit einem Ring und einer griechischen Adresse. Doch was hat das alles zu bedeuten? Je mehr sie zu dieser Adresse Nachforschungen anstellt, umso deutlicher wird ihre anfängliche Vermutung: Ihr Großvater hatte jahrelang ein Geheimnis vor ihr verborgen. Höchste Zeit für Matti nach Kreta zu fahren und mehr über ihren Großvater herauszufinden!

Ich hatte sehr viel Freude mit diesem Buch, denn es erzählt eine wunderbare Geschichte über das Verhältnis einer Enkelin zu ihrem Großvater. Immer wieder erfährt man in kleinen Rückblenden von den schönen Erlebnissen zwischen den beiden und bekommt ein Gefühl dafür, wie nahe sich die beiden standen. Mit dem Tod des Großvaters endet diese schöne Zeit und Matti erfährt, dass ihr Großvater vielleicht doch nicht der Mann war, für den sie ihn immer gehalten hat. Sie möchte nicht daran glauben, dass sie ihren Großvater vielleicht nie wirklich gekannt hat, und man spürt die innere Zerrissenheit von Matti sehr gut, denn auch als Leser möchte man das nicht glauben.

Umso spannender war es so für mich nach und nach herauszufinden, was es mit diesem Kästchen auf sich hat und wo diese ominöse griechische Adresse hinführen wird. Am Anfang sehen die Nachforschungen von Matti noch alles andere als rosig aus, denn niemand möchte mit ihr über ihren Großvater sprechen. Fast alle Menschen reagieren auf die Nachfrage nach ihrem Großvater abweisend oder brechen vor ihr in Tränen aus. Dadurch wird die Geschichte immer spannender, denn so langsam möchte man auch mal wissen, was denn nun eigentlich los ist.

Zudem wird die Geschichte von Mattis Großvater auch in Rückblenden erzählt, von seiner Kindheit ab bis zu den tragischen Geschehnissen, weswegen er Kreta verlassen musste. So erfährt man die ganze Tragweite der Geschichte aus zwei unterschiedlichen Perspektiven und kommt so nach und nach dem Geheimnis auf die Spur.

Aufgelockert wird die Suche nach der Wahrheit mit wunderschönen Tauchausflügen am Strand von Kreta, denn kaum kommt Matti in Kreta an, möchte sie die alte Tradition ihres Großvaters wieder aufleben lassen und tauchen gehen. Man spürt über dem Lesen richtig, wie sehr Matti das Tauchen liebt und bekommt auch noch einige Informationen über das Tauchen, das ich bis jetzt noch nicht wusste.

Darüber hinaus bekommt Matti auch Unterstützung bei der Suche nach der Wahrheit von Greta und Pascal, die beruflich auf Kreta zu tun haben. Sie helfen Matti, sich auf Kreta zurechtzufinden und führen sie auch in die griechische Küche ein. Die beiden stellen sich noch als wahrer Glücksgriff heraus, denn schon bald bekommt Matti auf Kreta einige Probleme. Auch der Tauchlehrer Anestis hilft Matti, wobei er sich zunächst sträubt, überhaupt mit ihr zu sprechen. Dies hat jedoch einen Grund, den man erst im Laufe der Geschichte erfährt und den ich sehr gut umgesetzt fand.

Aus diesem Grund kann ich jedem dieses Buch empfehlen, der noch nach der idealen Sommerlektüre sucht und einem sehr spannenden Geheimnis auf den Grund gehen möchte.


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