Die schönste Harmonie entseht durch Zusammenbringen der Gegensätze.

 Rezension 

"Soultaker - Die zwei Seiten der Liebe" 

von Christiane Grünberg

Nach dem Verrat ihrer Freunde am Ende von Band 1 hat Alexandra eigentlich mit den White Takern abgeschlossen. Zu sehr hat es sie verletzt, wie sie wichtige Informationen vor ihr geheim gehalten und damit das Leben ihres Freundes André gefährdet haben. Doch auch in ihrem neuen Alltag mit erwachten Heilkräften steht sie vor einigen Herausforderungen. Wie soll sie die Menschen auswählen, die eine Heilung verdient haben? Und wann stößt ihr Körper an seine Grenzen? Als ihre Kräfte völlig aus dem Gleichgewicht geraten, bleibt Alex nur die Möglichkeit, wieder zu den White Takern zurückzukehren..

Nach dem starken Auftritt von Alexandra am Ende von Band 1 musste ich natürlich unbedingt wissen, wie es nun für sie weitergehen wird. Doch statt einem normalen Alltag und in trauter Zweisamkeit mit ihrer großen Liebe André zu verbringen, kümmert sich Alexandra lieber darum, wie sie möglichst viele Menschen von ihrem Leid befreien kann.

Deswegen tritt sie eine Beschäftigung bei der AWO an und besucht fortan die Kinder der Hospizstation, um mit ihnen zu spielen und dabei ihr Leid zu mildern. Zwar kann sie so einigen Kindern helfen, die vielleicht ohne ihre Kräfte nur noch ein paar Tage gelebt hätten, allerdings erleidet Alexandra bei jeder Heilung körperliche Schmerzen. Zudem geraten ihre Kräfte immer mehr außer Kontrolle und sie beginnt damit ohne bestimmten Grund Menschen ihre Lebensenergie zu entziehen. Gerade diese ersten Kapitel fand ich ziemlich packend erzählt, denn ich konnte den Zwiespalt von Alexandra sehr gut verstehen. Ich würde auch gerne den Menschen helfen, wenn ich solche Kräfte hätte, aber es stellt sich immer die Frage: Welchen Preis ist man bereit zu bezahlen?

Das richtige Gleichgewicht ihrer Kräfte zu finden, wird fortan eine sehr wichtige Aufgabe für Alexandra und so muss sie gezwungenermaßen wieder zu den White Takern zurückkehren. Diese versuchen ihr zu helfen, wo sie nur können, doch ihr Weggang hat bei einigen tiefe Wunden erzeugt. Allen voran Sam, der sich mehr von ihrer romantischen Nacht im ersten Band erhofft hat. Zudem wird ein weiterer interessanter Konflikt aufgeworfen: Können die Heilkräfte nur bei Paaren hervorgerufen werden, die sich inniglich lieben? Diese unterschwellige Frage wird für viele Paare innerhalb der White Taker eine innere Zerreißprobe.

Doch auch fernab dieser und anderer Fragen bekommt man eine weitere Alternative gezeigt, wie Menschen mit den Soultakern Kräften „leben“ können. Doch es ist eine sehr gruselige Art, seine Kräfte einzusetzen. Ohne zu viel vorwegzunehmen haben es die White Taker dieses Mal mit einer nationalen Verschwörung zu tun und werden selbst Opfer einer Einrichtung, die die Soultaker wie Laborratten behandelt. Natürlich fernab der Öffentlichkeit und nur hohe Regierungsämter wissen von dieser Einrichtung. Dieser Abschnitt des Buchs hat mir eine wahre Gänsehaut beschert!

Aus diesem Grund kann ich jedem auch diesen zweiten Band der Reihe empfehlen, denn Alexandra muss nun lernen, mit ihren beiden Gaben ein Gleichgewicht zu finden, neben dem Liebeschaos und der Bedrohung weniger gut gesinnter Soultakern.

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