Es ist nicht wichtig, was du betrachtest, sondern was du siehst.

 Rezension 

"Millenia Magika - Der Schleier von Arken" 

von Falk Holzapfel

 

Der 13-jährige Adrian verlässt ohne Bescheid zu sagen seine Eltern, um nach Jahren mal wieder seine Tante Lia zu besuchen. Denn er hält die ständigen Vorwürfe seines Stiefvaters wegen seiner schlechten Noten nicht mehr aus. Doch Tante Lia ist nicht allein und veranstaltet gerade eine kleine Teeparty mit ihren Freunden. Zunächst freut sich Adrian über die willkommene Abwechslung, doch als er merkwürdige Symbole auf Jazz‘s Haut sieht und sich die Partygäste in Monster verwandeln, kann er nur noch die Flucht ergreifen. Was stimmt nicht mit ihm?

Ich fand die Geschichte des jungen Adrian ziemlich unterhaltsam, denn obwohl sein Schicksal tragisch anmutet, wird es immer wieder durch witzige Situationen aufgelockert. Sein ganzes Leben leidet er unter Anfällen und sieht Dinge, die eigentlich nicht da sein sollten, weswegen er sich schon als verrückt abgestempelt hat. Allerdings muss er nun erkennen, dass diese Dinge, die er gesehen hat, doch real sind und zu einer Welt gehören, die vor den normalen Blicken der Menschen verborgen bleibt.

Die Suche nach Antworten, was es mit dieser Welt auf sich hat, fand ich ziemlich spannend. Denn nach und nach lernt Adrian verschiedene Wesen kennen z.B. die Hexe Jazz, den Troll Juri oder den Ghul Arvid. Jedes Wesen hat seine eigene Geschichte und bittet Adrian um seine Hilfe, denn als der Neffe von Tante Lia scheint er etwas Besonderes zu sein. So muss er einen Streit zwischen den Wölfen und Ghulen schlichten, herausfinden, wer hinter der Stimme in seinem Kopf steckt und nebenbei versuchen nicht verrückt zu werden. Also alles nicht so einfach, wie es scheint.

Vor allem Juri und Jazz weichen ihm dabei nicht von der Seite und versuchen Adrian nach und nach zu erklären, in welchen Schlamassel er da hineingeraten ist. Dabei mochte ich Juri am meisten. Obwohl er meistens wenig fokussiert auf die Aufgabe wirkt und sich als der reinste Nerd herausstellt, hat er doch sein Herz am rechten Fleck und unterstützt Adrian tatkräftig. Wenn die Auffassungen, was in einer Situation „der richtige Weg ist“ sich doch sehr von der Auffassung von Juri unterscheidet. Trotzdem lässt er sich davon nicht unterkriegen, sondern macht munter weiter und genau das mochte ich so an ihm.

Eine Sache, die ich auch toll fand, waren die vielen liebevoll gestalteten Illustrationen im Buch, die nach jedem Kapitel eingefügt worden sind. So bekommt man, während dem Lesen noch zusätzlich ein besseres Gefühl für diese Welt und ich war immer wieder gespannt, welche Illustration mich als Nächstes erwarten wird. 

Ab einem gewissen Zeitpunkt in der Geschichte wird es auch schön düster und einige Charaktere zeigen nach und nach ihr wahres Gesicht und ihre Absichten. Dadurch wird es noch einmal zusätzlich spannend und nach einem wirklich gelungenen Cliffhanger möchte man eigentlich am liebsten direkt weiterlesen. Denn die Probleme fangen gerade erst für Adrian und seine Freunde so richtig an.

Es ist einfach eine faszinierende Geschichte über Verrat, Freundschaft und Magie, die Lust macht, in eine magische Welt einzutauchen und diese weiter zu erkunden. Aus diesem Grund kann ich jedem dieses Buch empfehlen, der eine Geschichte über einen Jungen lesen möchte, der jahrelang dachte, er sei verrückt und doch immer der Einzige war, der hinter den Schleier blicken konnte. 

 

Vielen lieben Dank an HarperCollins für das Rezensionsexemplar! 💗

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